Haut, Haare und Nägel


Pigmentveränderungen und gutartige Tumoren der Haut

Alterswarze

[Seborrhoische] Alterswarze (Talgwarze, Verruca seborrhoica, Verruca senilis): Gutartige bräunlich-gelbe bis schwarze, rundliche bis ovale Erhebung auf der Haut, mit fettig wirkender Oberfläche. Alterswarzen treten in aller Regel jenseits des 50. Lebensjahrs auf, in größerer Zahl v. a. an Brust und Rücken.

Alterswarzen sind harmlos. Da sie jedoch leicht mit dem schwarzen Hautkrebs verwechselt werden können, sollten neu aufgetretene Wucherungen immer vom Hautarzt begutachtet werden.
Wenn eine Alterswarze kosmetisch stört, entfernt der Hautarzt sie mit dem Laser, der Kältetherapie oder einem scharfen Löffel.

Symptome und Leitbeschwerden

  • Im Frühstadium flache, grau-braune oder hautfarbene Flecken
  • Später scharf begrenzte, Millimeter bis einige Zentimeter große zerklüftete, braun-gelbe, gelegentlich tiefschwarze Gebilde auf der Haut, häufig weich und elastisch mit fettiger Oberfläche
  • Manchmal Juckreiz, manchmal Ablösung von Warzenteilen, z. B. beim Abtrocknen der Haut.

Wann zum Arzt

 Demnächste, wenn

  • Alterswarzen neu auftreten, um abzuklären, ob ein schwarzer Hautkrebs dahintersteckt.

Die Erkrankung

Alterswarzen kommen vermehrt ab dem 50. Lebensjahr vor, von den über 60-Jährigen sind fast 90 % betroffen. Außer an den Handflächen und Fußsohlen treten sie am ganzen Körper auf, bevorzugt ist jedoch der Rumpf. 
Die Ursache ist unbekannt, im Gegensatz zu anderen Warzen werden Alterswarzen nicht durch Viren hervorgerufen und sind deshalb auch nicht ansteckend. Vermutet wird eine familiäre Veranlagung.

Alterswarzen entarten auch nicht bösartig. Sie werden aber leicht mit Hautkrebs verwechselt, weshalb sie immer von einem Facharzt begutachtet werden müssen.

Sonderform


Treten schon in jüngerem Alter explosionsartig massenweise seborrhoische Warzen mit intensivem Juckreiz auf, kann ein Leser-Trélat-Syndrom dahinterstecken. Bei diesem Syndrom liegen parallel zu den Warzen Tumoren des Magen-Darm-Trakts, Lymphome oder Leukämien vor.

Diagnosesicherung

Alterswarzen erkennt der Hautarzt meist an ihrem typischen Aussehen. Zur näheren Inspektion benutzt er manchmal die Auflichtmikroskopie, d.h. eine spezielle beleuchtete Lupe. Mit Hilfe einer Hautbiopsie kann der Hautarzt zwischen den verschiedenen Formen der Alterswarzen unterscheiden.

Differenzialdiagnose. Die wichtigste Differenzialdiagnose ist der schwarze Hautkrebs (malignes Melanom).

Behandlung

Spricht nichts für eine Bösartigkeit ist keine Therapie erforderlich. Wenn die Alterswarzen kosmetisch stören, entfernt sie der Arzt durch Herausschneiden, Lasertherapie oder Vereisung.

Hat der Hautarzt jedoch den Verdacht, dass sich hinter der Wucherung ein Hautkrebs versteckt, wird er sie komplett entfernen und feingeweblich untersuchen lassen.

Prognose

Die Prognose der Alterswarze ist gut, eine bösartige Entartung ist nicht bekannt.

Ihr Apotheker empfiehlt

Auch wenn die Wucherungen typisch aussehen – lassen Sie eine neu aufgetretene Alterswarzen zur Sicherheit immer von einem Hautarzt begutachten.

Blutschwamm

Blutschwamm (Adergeschwulst, Hämangiom): Meistens angeborene gutartige Neubildung von Blutgefäßen (gutartiger Blutgefäßtumor).

Die häufigste Form ist der kavernöse Blutschwamm (kavernöses Hämangiom), der aus großen unregelmäßig geformten, blutgefüllten Gefäßhohlräumen besteht. Das Aussehen ähnelt blau-roten Kissen oder Schwämmen. Die meisten kavernösen Blutschwämme bilden sich bis zur Pubertät von selbst zurück oder werden von Haut überwachsen, sodass sie kosmetisch kaum noch stören.

Leitbeschwerden

  • Prall mit Blut gefüllte sattrote Erhebung auf der Hautoberfläche oder
  • Scharf begrenzte sattrote Erhebung mit bläulich schimmerndem Saum oder
  • Bläulich schimmernde Erhebung, die sich als weiche, schwammähnliche Geschwulst tasten lässt
  • Von Geburt oder den ersten Lebenstagen an vorhanden.

Wann zum Arzt

In den nächsten Wochen, wenn ein Blutschwamm

  • Bei Säuglingen im Augen-, Mund- oder Windelbereich sitzt
  • Kosmetisch störend ist.

In den nächsten Tagen, wenn ein Blutschwamm in späteren Lebensjahren sein Aussehen ändert, sich vergrößert oder blutet.

Die Erkrankung

Je nachdem, in welcher Hautschicht ein Blutschwamm liegt, kann das Aussehen sehr unterschiedlich sein. Das kutane kavernöse Hämangiom zeigt sich auf der Hautoberfläche als prall mit Blut gefüllte sattrote Erhebung, die kosmetisch sehr beeinträchtigend sein kann. Beim etwas tiefer liegenden kutan-subkutanen kavernösen Hämangiom ist nur der mittlere Teil als scharf begrenzte sattrote Erhebung auf der Haut sichtbar und die tieferen Anteile als bläulich schimmernder Saum. Handelt es sich um ein ausschließlich in der Unterhaut befindliches subkutanes kavernöses Hämangiom, zeigt sich eine bläulich schimmernde Erhebung, die als weiche schwammähnliche Geschwulst tastbar ist.

Das gleichzeitige Auftreten mehrerer Blutschwämme wird als Hämangiomatose bezeichnet, die bei verschiedenen seltenen Erbkrankheiten wie dem Sturge-Weber-Syndrom und dem Von-Hippel-Lindau-Syndrom auftritt.

Häufig ist außerdem der senile Blutschwamm (seniles Hämangiom, seniles Angiom), der etwa ab dem vierten Lebensjahrzehnt einzeln oder zu mehreren im Gesichtsbereich und am Rumpf auftritt. Hierbei handelt es sich um eine harmlose Gefäßneubildung in Form eines stecknadelkopf- bis erbsengroßen blauroten Knötchens.

Das macht der Arzt

Nach dem 1. Lebensjahr bilden sich Blutschwämme von selbst zurück und sind nach 8 bis 10 Jahren nicht mehr zu sehen. Dennoch ist manchmal ärztliches Eingreifen erforderlich. Wenn größere Blutschwämme bei Säuglingen nämlich im Augen- oder Lippenbereich sitzen, können sie das Sehvermögen beeinträchtigen (Schwachsichtigkeit, Schielen) oder die Sprachentwicklung behindern. Im Genital- und Gesäßbereich neigen Blutschwämme dagegen zu Geschwürbildung, Blutungen und Infektionen, die dann oft mit störenden Narben abheilen. In diesen Fällen empfielt es sich, die Wucherungen frühzeitig mithilfe einer Laser- oder Kältetherapie (Kryotherapie) zu entfernen.

Fettgewebsgeschwulst

Fettgewebsgeschwulst (Fettgewebstumor, Lipom): Gutartige Wucherung der Fettzellen im Unterhautfettgewebe, die als weicher oder derb-elastischer Knoten unter äußerlich unauffälliger Haut liegt und diese hervorwölbt. Lipome können einzeln oder zu mehreren auftreten und verursachen meist keine Beschwerden. Falls sie doch schmerzen oder kosmetisch stören, entfernt sie der Arzt chirurgisch.

Symptome und Leitbeschwerden

  • 2–5 cm, in Ausnahmefällen bis zu 10 cm große, runde oder längliche, einzelne oder mehrere Geschwülste, die weich oder prall-elastisch und gut abgrenzbar sind
  • Selten Druckschmerz.

Wann zum Arzt

Demnächst, wenn das Fettgewebsgeschwulst

  • kosmetisch oder mechanisch stört (z. B. wenn es unter dem Gürtel oder einem BH-Träger liegt)
  • dauerhaft schmerzt.

Die Erkrankung

Die klassischen Fettgewebsgeschwülste sind häufig, sie treten meist im mittleren Lebensalter auf. Betroffen sind vor allem Männer, und zwar am Rumpf, an den Schultern, Armen und Oberschenkeln. Manchmal entstehen Lipome auch im Gesicht, hier vor allem an der Stirn. Warum sich Fettgewebsgeschwülste entwickeln ist unklar, die Ärzte gehen von einer familiären Veranlagung aus.

Neben dem klassischen Fettgewebsgeschwulst, dem Lipom, gibt es zahlreiche Unterformen, die sich durch Beimischung anderer Gewebe in den Tumor auszeichnen. Dazu gehören z. B. die Angiolipome, die gefäßreich sind, häufig schmerzen und am ganzen Körper auftreten können. Außer Gefäßen können sich in Lipomen z. B. auch Bindegewebe (Fibrolipome), Muskelfasern (Myolipome) oder Knorpelzellen (Chondrolipome) finden.

Sonderform

Die seltene Adipositas dolorosa (Morbus Dercum) kommt besonders bei adipösen Frauen in der Menopause vor. Dabei bilden sich spontan zahlreiche schmerzhafte Fettgewebsgeschwülste vor allem am Rumpf und an den Fingern oder Zehen. Häufig sind die Geschwülste von Juckreiz, psychischen Auffälligkeiten (Apathie, Depression, Verwirrtheit) und Gelenkschmerzen begleitet.

Diagnosesicherung

Der Arzt prüft Aussehen, Größe und Verschieblichkeit der Geschwülste. Im Zweifel entnimmt er eine Probe und untersucht diese feingeweblich.

Mithilfe bildgebender Diagnostik wie dem CT oder dem MRT untersucht der Arzt bei tiefer liegenden Fettgewebsgeschwülsten, wir groß deren Ausmaß ist.

Differenzialdiagnosen. Fibrome, Zysten, Hautmetastasen sowie Liposarkome und Angiosarkome sehen manchmal ähnlich aus wie Fettgewebsgeschwülste.

Behandlung

Fettgewebsgeschwülste sind normalerweise harmlos und benötigen keine Therapie. Wenn sie kosmetisch oder mechanisch stören oder schmerzen, kann sie der Arzt entfernen.

  • Einzelne Geschwülste lassen sich gut operativ herausschneiden. Meist reicht dazu ein kleiner Schnitt oberhalb der Geschwulst, durch den der Arzt den Tumor vorsichtig samt Kapsel entfernt. In der Regel bleibt dabei eine Narbe zurück.
  • Manche Ärzte bieten als Behandlungsalternative an, Lipome abzusaugen (Liposuktion) oder durch Injektionen spezieller Substanzen aufzulösen (Lipolyse). Beide Verfahren sind noch kein Standard, ihre Wirksamkeit wird zudem von den Ärzten unterschiedlich bewertet.

Verursachen die Fettgewebsgeschwülste Schmerzen und ist eine Entfernung aufgrund der hohen Anzahl nicht möglich, besteht die Behandlung in einer (meist unbefriedigenden) Schmerztherapie.

Prognose

Fettgewebsgeschwülste sind nicht bösartig, dringen also nicht in benachbarte Gewebe ein oder bilden Metastasen. Lästig aber sind Rezidive: Operierte Fettgewebsgeschwülste neigen dazu, an gleicher Stelle erneut aufzutreten.

Feuermal

Feuermal (Portweinfleck, Flammennaevus, Naevus flammeus): Meist angeborener hellroter bis blauroter Hautfleck, bedingt durch die Erweiterung kleiner Blutgefäße. Auf einem Feuermal können sich dunkelrote bis schwärzliche Knoten bilden, die von selbst oder nach Gewalteinwirkung aufplatzen und stark bluten können. Sind die Lippen betroffen, ist die zugehörige Haut meist stark verdickt. Feuermale, die keine Neigung zur Rückbildung aufweisen, treten bevorzugt im Bereich von Gesicht, vorderem Hals und Nacken auf, was für viele Betroffene psychisch sehr belastend ist.

Das häufigste Feuermal ist der Storchenbiss (Geburtsfleck), der sich, im Gegensatz zu anderen Feuermalen, von selbst innerhalb des 1. Lebensjahres zurückbildet.

Wann zum Arzt

Nur wenn das Feuermal kosmetisch stört.

Die Erkrankung

Bei einem Feuermal handelt es sich um eine angeborene Fehlbildung. Sehr selten tritt ein Feuermal als Begleiterscheinung einer angeborenen schweren Gefäßfehlbildung (Angiodysplasie) auf, wobei auch Gefäße in tieferen Geweben betroffen sind (z. B. beim sehr seltenen Klippel-Trénaunay-Weber-Syndrom).

Das macht der Arzt

Feuermale diagnostiziert der Arzt in aller Regel bereits im Säuglingsalter anhand ihres typischen Aussehens und der bevorzugten Lokalisation. Auch ein einfacher Test hilft dem Arzt: Unter dem Druck eines Glasspatels weicht das Blut und damit auch die Färbung aus dem Feuermal.

Bei großen Feuermalen führt der Arzt eine Ultraschalluntersuchung durch, um festzustellen, ob gleichzeitig eine angeborene Gefäßfehlbildung vorliegt. Ist dies nicht der Fall, können Feuermale bereits in jungen Lebensjahren mittels Laser erfolgreich beseitigt werden. Die heutigen Lasermethoden sind sehr gut verträglich und hinterlassen kaum noch Narben.

Selbstbehandlung

Abwarten lohnt sich, da viele Feuermale auch noch in der späteren Kindheit abblassen und ganz verschwinden können.

Je nach Größe und Farbintensität kann ein Feuermal mit medizinischem Make-up, Camouflage, oder durch handelsübliches Make-up abgedeckt werden.

Grützbeutel

Grützbeutel (Atherom): Gutartiger Tumor der Oberhaut, der einzeln oder gruppiert im Bereich der Haarbälge auftritt, in etwa 90 % der Fälle am behaarten Kopf. Grützbeutel sind kugelförmige Erhebungen, die Erbsen- bis Walnussgröße, seltener auch Apfelsinengröße erreichen können. Sie sind druckelastisch, da sie mit teigigem Material gefüllt sind. Grützbeutel treten familiär gehäuft auf.

Das macht der Arzt

Wird ein Grützbeutel als störend empfunden, kann er vom Arzt chirurgisch entfernt werden. Ansonsten muss er nur behandelt werden, wenn er sich entzündet. In diesem Fall wird er zumeist erst teilweise und nach Abklingen der Entzündung vollständig entfernt.

Muttermal

Muttermale (Naevus, Mehrzahl: Naevi): Mittelbraune bis braun-schwarze Hautflecke (selten schon von Geburt an vorhanden), die sich meist erst in Kindheit und Jugend ausbilden.

Die häufigsten Muttermale sind einfache Pigmentflecke (Pigmentzellnaevi), zu denen der Leberfleck und der Café-au-lait-Fleck gehören.

Der bräunliche Leberfleck (Lentigo, Altersfleck) entsteht durch Vermehrung von Pigmentzellen (Melanozyten). Er ist rund, scharf begrenzt, nur wenige Millimeter groß, nicht erhaben und kommt am ganzen Körper vor. Fast jeder Mensch weist Leberflecke auf, deren Anzahl mit steigendem Lebensalter zunimmt. Ein Café-au-lait-Fleck ist hellbraun (milchkaffeefarben) und meistens schon bei der Geburt vorhanden. Wie der Leberfleck ist auch er harmlos und nur in seltenen Fällen ein Zeichen einer Erbkrankheit.

Eine weitere harmlose und häufige Variante der Muttermale ist der Naevuszellnaevus. Diese Hautflecke erhalten ihre bis zu braun-schwarze Farbe durch die Anreicherung von Naevuszellen, einer harmlosen Unterart der Pigmentzellen. Naevuszellnaevi können angeboren sein oder erst im Laufe des Lebens auftreten (nahezu jeder Mensch hat mindestens 20 Stück). Einige haben eine glatte Oberfläche und sind dabei nicht oder nur leicht über das Hautniveau erhaben. Andere weisen eine aus winzigen Höckern bestehende vorgewölbte Oberfläche auf oder sind behaart.

Das macht der Arzt

Muttermale erfordern keine Behandlung. Eine chirurgische Entfernung wird nur dann nötig, wenn der Betroffene dies aus kosmetischen Gründen wünscht oder der Verdacht auf ein malignes Melanom (Hautkrebs) besteht. Auch eine dauernde mechanische Belastung (z. B. bei BH-Träger) stellt eine Indikation dar. Zur Sicherheit sollte jeder seine Muttermale regelmäßig beobachten. Eine Hilfestellung bietet die ABCDE-Regel.

Laserbehandlung. Muttermale, Leberflecken und Altersflecken lassen sich unter bestimmten Voraussetzungen auch mit dem Laser entfernen. Jedoch sollten sie zuvor immer von einem Dermatologen begutachtet werden. Beurteilt der Hautarzt das oder die Muttermal(e) als sicher gutartig, sind insbesondere dunkle Muttermale optimal und praktisch nebenwirkungsfrei durch Laser entfernbar. Die Kosten hängen von der Zahl der entfernten Muttermale ab.

Leider kommt es immer wieder vor, dass nicht spezialisierte Ärzte, aber auch Kosmetikerinnen Hautflecken mit dem Laser behandeln. Dann besteht die Gefahr, dass ein malignes Melanom nicht als solches erkannt und nur unzureichend entfernt wird. Aus dem gleichen Grund sind auch alle anderen auffälligen Muttermale ungeeignet für die Lasertherapie: Sie dürfen nur operativ entfernt werden.

Weißfleckenkrankheit

Weißfleckenkrankheit (Vitiligo): Bildung von weißen pigmentfreien Flecken auf der Haut (eventuell auch auf der Schleimhaut), meistens zwischen dem 10. und 30. Lebensjahr beginnend. Ursache ist der Untergang von Pigmentzellen (Melanozyten), vermutlich hervorgerufen durch Autoimmunreaktionen. Die gutartige, jedoch nicht heilbare Hautkrankheit tritt familiär gehäuft auf.

Leitbeschwerden

  • Anfangs scharf begrenzte linsen- bis münzgroße, weiße Hautflecken, die sich mit der Zeit vergrößern und zusammenwachsen. So entstehen unregelmäßig begrenzte größere, weiße Hautbereiche („scheckiges Aussehen“)
  • Eventuell auch Entfärbung der an den entfärbten Hautbereichen wachsenden Haare.

Wann zum Arzt

Wenn die Hautveränderungen kosmetisch stören.

Die Erkrankung

Im Gegensatz zum Albinismus, bei dem der Pigmentmangel bereits angeboren ist, tritt die Weißfleckenkrankheit erst später in Erscheinung. Nicht selten liegen gleichzeitig weitere Autoimmunkrankheiten vor, z. B. kreisrunder Haarausfall, Diabetes, Nebennierenrinden-Unterfunktion oder Schilddrüsenerkrankung wie eine Hashimoto-Thyreoiditis.

Durch den fehlenden Pigmentschutz sind die entfärbten Hautstellen sehr lichtempfindlich und sonnenbrandgefährdet. Auch das Hautkrebsrisiko ist erhöht. Je nach Ausmaß kann die Weißfleckenkrankheit kosmetisch sehr störend sein und einen hohen Leidensdruck beim Betroffenen erzeugen.

Die Vitiligo kann an allen Körperstellen auftreten. Besonders häufig betroffen sind Hände, Füße und Leistengegend sowie sonnenexponierte Körperstellen wie Gesicht oder Hals. Befinden sich an der betroffenen Körperstelle Haare, werden auch diese meist weiß. 

Bei der häufigen, generalisierten Form (90 %) treten auf beiden Körperseiten großflächige Flecken auf. Die Flecken vergrößern sich zunehmend. Schließlich können bis zu 80 % der Körperoberfläche depigmentiert sein. Bei der seltenen, lokalen Form der Vitiligo (10 %) kommt es nur vereinzelt zu weißen Flecken, die sich in der Regel auch nicht weiter ausbreiten.

Das macht der Arzt

Die Diagnose stellt der Hautarzt anhand der entfärbten Hautflecken. Um sicherzugehen, kann er das Blut auf Autoantikörper untersuchen und eventuell eine Hautprobe entnehmen. Die Weißfleckenkrankheit ist nicht heilbar und die Behandlungserfolge sind leider häufig unbefriedigend.

Zu einer stellenweisen Verbesserung der Hautpigmentierung führen oft Bestrahlungen mit UVB-Licht, UVA-Licht (Puva-Therapie) oder UVB-Laser. Sie sollen die Bildung von Melanin anregen. Laserbehandlungen eignen sich nur bei einer lokalisierten Vitiligo. Bei einer großflächigen Depigmentierung gilt eine Bestrahlung mit einer Wellenlänge von 311 Nanometer als besonders effektiv. Diese Wellenlänge verursacht keinen Sonnenbrand, hemmt jedoch bestimmte Abwehrzellen, die bei der Vitiligo möglicherweise überaktiv sind. Bestrahlt wird in der Regel zweimal wöchentlich über einen Zeitraum von 10-12 Wochen.

Gute Erfolge zeigen auch Salben mit den immunsuppressiven Wirkstoffen Tacrolimus in Protopic® oder Pimecrolimusin Elidel®. Sie ersetzen zunehmend die bislang üblichen Kortisonsalben, die bei der erforderlichen Behandlungsdauer von 6 bis 8 Monaten meist zu erheblichen Hautschäden führen. Bestrahlung und Salben werden auch in Kombination angewendet, da Studien darauf hinweisen, dass die Salben die Ergebnisse der Bestrahlung verbessern. An Problemzonen wie Mundwinkeln oder Augenlidern hilft Vitix®-Gel. Es enthält antioxidative Enzyme aus Melonenfruchtextrakt. Sie sollen die Wirkung der Lichttherapie verbessern sowie die körpereigene Melaninproduktion ankurbeln.

Eine wirksame, aber aufwendige Behandlungsmethode ist die Verpflanzung von körpereigenem Hautgewebe oder von Pigmentzellen, die nach Entnahme aus gesunden Hautarealen im Labor vermehrt und anschließend mittels einer Haftsalbe auf die (zuvor mit Laser behandelten) erkrankten Hautstellen aufgetragen werden. Die Methode eignet sich nur für kleinere Areale. Sind mehr als 60 % der Hautfläche von Vitiligo befallen, bietet sich als letzte Möglichkeit die dauerhafte Entfärbung der restlichen Hautareale durch Bleichen an. Als Bleichverfahren bieten sich die Kryotherapie (Kältetherapie), ein chemisches Peeling oder ein chemisches Bleichmittel an. Genereller Nachteil des Bleichen ist, dass damit noch mehr körpereigener Pigmentschutz verloren geht.

Selbstbehandlung

Durch Selbstbräuner, handelsübliches oder medizinisches Make-up (Camouflage) kann man die weißen Hautflecken an die natürliche Hautfarbe angleichen. Die Anwendung sollte man sich anfangs von einer Kosmetikerin zeigen lassen. Medizinisches Camouflage-Make-up schützt gleichzeitig vor UB-Strahlung.

Eine etwas gleichmäßigere Hauttönung kann man auch durch die Einnahme von Kapseln mit Betakarotin (z. B. in Carotaben® Kapseln) erzielen, da sich die gelblich-bräunliche Substanz in die Hornschicht der Haut einlagert. Sowohl Selbstbräuner als auch Betakarotin schützen jedoch nicht vor UV-Strahlung. Man sollte immer auf einen guten Sonnenschutz (LSF 50+) achten, da die entfärbten Hautbereiche eine erhöhte Sonnenbrandneigung und Hautkrebsgefahr aufweisen und extreme Sonneneinstrahlung den Krankheitsverlauf verschlechtern kann. Damit der Kontrast zwischen der weißen Flecken und der übrigen Haut nicht noch stärker wird, sollten auch die pigmentierten Hautstellen mit einem starken Sonnenschutzmittel eingecremt werden.

Xanthelasmen und Xanthome

Xanthome und Xanthelasmen (Gelbknoten): Kleine, meist gelbliche Fettablagerungen vor allem an den Augenlidern (Xanthelasma palpebrarum), an den Knien, Ellenbogen, Händen oder Füßen (Xanthoma tuberosum) sowie an den Achillessehnen (Xanthoma tendinosum). Ursachen sind Fettstoffwechselstörungen, die entweder erblich bedingt sind oder von anderen Erkrankungen wie z. B. Diabetes begünstigt werden. Daneben können auch Tumoren oder Hauterkrankungen zu Xanthomen führen.

Kosmetisch störende Fettablagerungen entfernt die Ärzt*in mittels Laser, Skalpell oder Vereisung, wobei die Rückfallquote hoch ist. Liegt den Xanthomen eine Fettstoffwechselstörung oder andere Erkrankung zugrunde, muss diese therapiert werden.

Hinweis: Personen mit Xanthelasmen haben ein erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.

Symptome und Leitbeschwerden

  • Einzeln oder verstreut auftretende gelbliche, runde oder längliche Knötchen mit glatter Oberfläche, vor allem an den Augenlidern, den Knien, Ellbogen, Händen, Füßen und der Achillessehne.

Wann zur Arztpraxis

Demnächst, wenn

  • oben beschriebene Knoten oder Knötchen auftreten.

Die Erkrankung

Die verschiedenen Xanthome werden nach ihrem Aussehen und ihrer Lokalisation unterschieden:

  • Plane (flache) Xanthome, z. B. Xanthelasma palpebrae an den Augenlidern
  • Eruptive Xanthome mit entzündlichem roten Randsaum, vor allem an Gesäß oder Streckseiten von Armen und Beinen.
  • Tendinöse Xanthome an den Sehnen, z. B. an der Achillessehne
  • Tuberöse Xanthome an Ellbogen, Knie, Händen und Füßen.

Ursachen und Risikofaktoren

Xanthome entstehen im Rahmen von Fettstoffwechselstörungen, bei denen die Blutfette wie z. B. Cholesterin oder Triglyceride erhöht sind. Oft entwickeln sich Xanthome aber auch idiopathisch, d. h. ohne erkennbaren Grund bei normalen Blutfettwerten. Außerdem treten Xanthome bei verschiedenen Tumoren und Hauterkrankungen auf, z. B. beim Plasmozytom, beim Lymphom der Haut, beim Dermatofibrom oder bei der Mycosis fungoides.

Diagnosesicherung

Bei Xanthomen untersucht die Ärzt*in Art und Lokalisation der Fettablagerungen. Außerdem werden die Blutfette kontrolliert.

Differenzialdiagnosen. Je nach Sitz und Ausprägung können Xanthome mit Rheumaknoten, Gichttophi oder auch Milien verwechselt werden.

Behandlung

Kosmetisch störende Fettablagerungen entfernt die Ärzt*in mittels Laser, Elektrokauterisation, Skalpell oder Vereisung. Leider besteht eine hohe Rückfallneigung.

Eine zugrunde liegende Fettstoffwechselstörung erfordert immer eine Behandlung; reicht eine Ernährungsumstellung nicht aus, verordnet die Ärzt*in entsprechende Lipidsenker. Selbst wenn sich durch eine erfolgreiche Therapie die Blutfettwerte bessern, bilden sich die Fettablagerungen in der Haut nur in einem Teil der Fälle von selbst zurück.

Prognose

Xanthome und Xanthelasmen sind harmlos, bilden sich aber nicht von selbst zurück.

Xanthelasmen gelten als Hinweis für eine allgemeine Fettstoffwechselstörung in den Gefäßen. Das Risiko für Herzinfarkt ist um fast 50 % erhöht, das Risiko für eine koronare Herzkrankheit um knapp 40 %.

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